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Herzlich Willkommen

Bitte erlauben Sie mir, dass ich mich im ersten Beitrag erst einmal vorstelle und erkläre, wie ich dazu kam, einen Blog für die Neuausrichtung von Fachmessen zu schreiben.

 

Vorab bitte ich um Nachsicht. In diesem Beitrag werde ich etwas ausführlicher. In den folgenden Beiträgen werde ich mich auf die gebotene Würze in der Kürze beschränken. Wer an meinem Werdegang in der Messebranche weniger Interesse hat, der springt einfach zu den letzten Absätzen.

 

Endlich – eine berufliche Herausforderung entdeckt: das Messewesen

 

1995 suchte das englische Medienunternehmen EMAP Unterstützung bei der Einführung einer ihrer Fachmessen in den deutschen Markt. Zu diesem Zeitpunkt studierte ich noch. Diese Aufgabe hörte sich für mich aber sehr reizvoll an. Die Erstveranstaltung auf dem Hockenheimring hatte mich begeistert und so arbeitete ich weiterhin, parallel zum Studium, bei EMAP. 1998, bereits nach meinem Studium, wechselte dann die kleine Fachmesse auf den Nürburgring. Der Wechsel war für EMAP ein großer Erfolg. Trotz aller Widrigkeiten war die Veranstaltung auf dem deutschen Markt nach vier Jahren etabliert. Und auch für mich persönlich war er ein Erfolg – mir wurde klar, in welcher Branche ich mich in Zukunft beruflich engagieren will – im Messewesen.

 

1999 lernte ich Herrn Dr. Kater kennen, den Inhaber und Geschäftsführer einer privaten Messegesellschaft mit Sitz in Düsseldorf. Ich erhielt den Auftrag zum Aufbau einer Land- und Gartenmesse nach britischem Vorbild. Die erste Aufgabe war die Gestaltung und Planung der Kampagne für die Aussteller- und Besuchergewinnung sowie die Erstellung einer Internetseite. Die Internetseite war damals für mich ein völlig neues Terrain - aber genau das machte es für mich so reizvoll. Nach der erfolgreichen Erstveranstaltung erhielt ich weitere Aufträge für Aufbauprojekte von Herrn Dr. Kater.

 

Immer wieder mein Thema: Auf- und Ausbau oder Sanierung von Messen

 

Bereits 2001 wechselte ich zum privaten Messeveranstalter TMS. Er übernahm einen Veranstalter von 5 Publikumsmessen am Standort Dresden. Diese Publikumsmessen hatten in den letzten sieben Jahren deutlich an Aussteller- und Besucherzuspruch verloren. Mein Auftrag als Bereichsleiter war es, diese Messen wieder zum Erfolg zu führen. Ein Musterbeispiel dafür war die automobil in Dresden mit unserer Kampagne „Dresden sieht rot“. Wir gewannen alle relevanten Marken für uns und konnten die Besucherzahl schnell verdoppeln. Auch die anderen Publikumsmessen entwickelten sich wieder zum Positiven. Hart getroffen hat es aber den wichtigsten Umsatzbringer: die Herbstmesse. Die Anschläge vom 11. September und das Jahrhunderthochwasser im Folgejahr forderten mich als Krisenmanager.

 

Die großen internationalen Fachmessen

 

Herr Dr. Kater hatte die Ausschreibung zur Vermarktung und Durchführung der TABEXPO 2003 in Barcelona gewonnen. Ich wechselte aus diesem Grund im Jahr 2003 wieder zu Herrn Dr. Kater. Es war meine erste internationale Industriemesse. Die Bewerbung, der Flächenverkauf, die Organisation vor Ort waren mit dieser kurzen Vorlaufzeit kräftezehrend. Aber am Schluss war die TABEXPO für alle Beteiligten ein großer Erfolg.

 

2004 kam Reed Exhibition Deutschland auf mich zu. Hier erhielt ich den Auftrag, die seit fünf Jahren an Aussteller- und Besucherschwund leidende FIBO wieder auf Wachstumskurs zu bringen. Der Turn Around gelang bereits im ersten Jahr und ich wechselte vom Freelancer ins Angestelltenverhältnis als Event Direktor. Nach sieben Jahren des kräftigen Wachstums, neuen Ausstellungsbereichen und Veranstaltungsformaten organisierten wir den Umzug an den Standort Köln. Allein die vielen Geschichten rund um den Umzug der FIBO nach Köln könnte ein ganzes Buch füllen. Im letzten Kapitel würde man dann über die wilden vier FIBO Tage auf dem Kölner Messegelände, die viel beachteten Wachstumskennzahlen und meinen Abschied vom Team und Reed lesen.

 

2010: Die Digitalisierung klopft an

 

Bereits 2009 diskutierten wir im FIBO-Team, wie wir dem Austeller und dem Besucher sinnvolle Online Services bieten könnten. Das Ergebnis war eine Online-Plattform, die drei Komponenten beinhaltete: Brancheninformationen, Matchmaking und eine Produktsuche. Damit hatten wir die Möglichkeit, ein weiteres Wertschöpfungsmodul zur Umsatzsteigerung der FIBO zu integrieren.

 

Das Kind bekam den Namen „FIBO 360 Grad“. Zusätzlich meldeten wir die Marke „FIBO FINDER“ für die Produktsuche an. Nach vielen Meetings mit den Programmierern sind die Seiten 2010 online gegangen. Die Zugriffe hielten sich zunächst in Grenzen, da die Bewerbung hauptsächlich über Facebook und unsere eigene Internetseite lief. Aber Stück für Stück gewann die Plattform an Akzeptanz. 2012 führte der Umzug nach Köln zu einer Ressourcenknappheit im Team, weshalb das Projekt weniger Beachtung erhielt. Leider wurde das Projekt nach meinem Weggang nicht weiter verfolgt.

 

Der Wechsel auf die Ausstellerseite

 

Nach einem kurzen Intermezzo beim Deutschen Fachverlag mit der e-tailment Fachmesse und dem Kongress in Berlin gründeten meine Frau und ich die Team Expo Novo GmbH. Wir wechselten erstmalig auf die andere Seite. Nach den ersten kleinen Eigenveranstaltungen erhielten wir einen großen Auftrag von einem Medizintechnikunternehmen. Wir organisierten dessen nationale und internationale Messebeteiligungen und Kundenevents. Auch hier wechselte ich bald von der Selbstständigkeit in ein Angestelltenverhältnis und wurde strategischer Marketingleiter. Gerade in Bezug auf das Online Marketing war dies eine sehr lehrreiche Zeit. Aber es waren unsere kleinen Face-to-Face Events, mit denen wir den Nerv der Kunden trafen und so auch wieder eine kräftige Lanze für die unersetzliche Bedeutung der Face-to-Face-Kommunikation brachen.

 

Alle reden von der Digitalisierung: Im Lockdown die Zeit für Studium und Ausbildung nutzen

 

Mit dem ersten Lockdown im März haben sich meine Frau und ich direkt auf das Thema Digitalisierung gestützt. Meine Frau studiert bereits seit Herbst 2019 Online Marketing an der Hamburger Akademie für Fernstudien. Ich startete mit meiner Ausbildung zum Digital Brand Manager am Deutschen Institut für Marketing. Das Ergebnis all unserer Erfahrungen und unseres Wissens ist die Team Expo Novo GmbH. Sie beschäftigt sich jetzt ausschließlich mit den Themenfeldern Digitalisierung, Nachhaltigkeit sowie digitales Marketing und digitale Markenführung. Dabei betrachten wir diese Themen immer im Kontext von Fachmessen.

 

Die Themen: Digitalisierung, Nachhaltigkeit, digitales Marketing und digitale Markenführung

 

Aktuell sitzt die gesamte Messebranche mit den Herausforderungen der Corona-Pandemie im selben Boot. Ich möchte in diesem Blog allen Akteuren der Branche Anregungen sowie Beispiele für die Zeit des Wandels liefern und zum Austausch anregen. Sortiert sind die Beiträge im Blog nach den einzelnen Themenfeldern Digitalisierung, Nachhaltigkeit sowie digitales Marketing und digitale Markenführung. Der erste Beitrag wird sich mit der Bedeutung des Megatrends Digitalisierung und dessen Auswirkung auf die Zukunft von Messen beschäftigen.

 

Ich freue mich, wenn Sie vorbeischauen. Auf bald.

 

Ihr Olaf Tomscheit

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